Vom Praktikanten zum Geschäftsbereichsleiter

Von der Mikrobiologie in die Bayer Gastronomie. Von der Diplomarbeit zum novellierten Hygienekonzept. Und schließlich aus NRW nach Berlin und wieder zurück ins Headquarter. Unergründlich ist Michael Kindermanns Karriereweg zwar nicht, dafür aber ziemlich abwechslungsreich.

Während meines Ökotrophologie-Studiums lernte ich die Bayer Gastronomie kennen. Ins Unternehmen eingestiegen bin ich über ein studentisches Praktikum in der Abteilung Qualitätsmanagement, die für interne Audits und Eigenkontrollen verantwortlich ist. Hier hatte ich die Gelegenheit, meiner Chefin über die Schulter zu schauen und fand den praktischen Betrieb so interessant, dass ich schließlich noch meine Diplomarbeit in Kooperation mit der Bayer Gastronomie schrieb. Dabei habe ich ein neues Konzept für Hygieneschulungen entwickelt, das dann später auch im Unternehmen angewendet wurde. 

 

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums erhielt ich einen Anschlussvertrag als Trainee und sollte innerhalb der nächsten zwei Jahre direkt zur Betriebsleitung ausgebildet werden. Aufgrund einer veränderten Bedarfslage habe ich aber kurzerhand den Fachbereich Qualitätsmanagement übernommen. 

 

In meiner neuen Position als Leitung Qualitätsmanagement durfte ich echte Pionierarbeit für die Bayer Gastronomie leisten: Unter anderem habe ich durch ein neu konzipiertes Auditierungssystem die Ergebnisse unseres Qualitätsmanagements nachhaltig sichtbar gemacht, Schulungskonzepte etabliert und neue Hygienekonzepte für die BayArena und unseren damaligen Betrieb Koelnmesse etabliert.

 

Ein Jahr lang durfte ich die Leitung einer Großkantine in Köln mit 30 Mitarbeiter:innen und 25 Aushilfen übernehmen. Das war eine lehrreiche Zeit, in der ich viele wichtige Erfahrungen für eine junge Führungskraft gesammelt habe. Angefangen bei der operativen Prozessgestaltung bis zur kollegialen Mitarbeiterführung mit großen Gestaltungs- und Entscheidungsfreiräumen für mein Team. Das Ergebnis: Wir konnten den Umsatz im Außer-Haus-Cateringbereich um ca. 45 % steigern.  

 

Nach meinen Erfahrungen als Betriebsleiter war ich bereit, noch mehr Verantwortung zu übernehmen und bin mit meiner Frau nach Berlin gezogen. Dort gab es zwei Kantinenbetriebe mit angebundenem Einzelhandel und Standortcatering sowie einen Konferenzservicebereich. Meine Aufgabe: Ich sollte den Standort aus der alten Vertragskonstellation für die Gemeinschaftsgastronomie lösen und an unsere restlichen deutschen Standorte anpassen. Das Erreichen unserer Wirtschaftsziele sowie die vollumfängliche Planung und Verantwortung der Budgets war hierbei inbegriffen.
Die damalige Team- und Standortkultur meiner Berliner Kolleg:innen war neu für mich. Ich bin ein großer Fan der offenen Tür, aber anfangs kam kaum jemand zu mir rein. Bis wir eine feste Einheit geformt hatten, wurde viel erlebt, auch konstruktiv diskutiert und vor allem voneinander gelernt. Das schaffte Vertrauen. Schließlich kamen Mitarbeitende bei mir vorbei und auch ich bin zum Team gegangen, um mir Sachen zeigen zu lassen und dazuzulernen. Mit vielen innovativen Ideen und gastronomischen Konzepten, zahlreichen Kundenbindungsmaßnahmen sowie teambildenden Maßnahmen profitierten wir von dem erfolgreichen Miteinander, das wir gemeinsam geschaffen hatten.  Diese 5 Jahre möchte ich nicht mehr missen. Berlin, das Team, mein neuer Job, das Leben in einer Metropole – das alles hat mein Leben positiv verändert. Und dafür bin ich bis heute dankbar. 

 

Nach 5 Jahren in einem der besten Teams hatte ich genug Vertrauen in meine Fähigkeiten, um mich auf die frei gewordene Stelle der gesamten Hospitality-Leitung zu bewerben. Dieser Geschäftsbereich mit direkter Berichtslinie zur Geschäftsführung unterscheidet sich von der Gemeinschaftsgastronomie deutlich und lag damals außerhalb meiner Komfortzone. Hier arbeite ich nunmehr mit meinem wundervollen, fachlich hoch kompetenten, innovationsoffenen und sehr heterogenen Team zusammen. In der Tat kann ich mir bis dato eigentlich nichts Besseres vorstellen. Mit der Verantwortung für die öffentlichen Cateringbereiche, unsere Hotellerie, das Bankettgeschäft, die Restaurant- und Cafébarbetriebe, das Event-Management, den Vertrieb sowie die Versorgung des Konzernvorstands und schließlich unseren Weinhandel. Ich kann mich in puncto Abwechslung nicht beschweren. Kein Tag ist wie der andere – das liegt mir sehr! Dabei muss ich zugeben, dass ich mit Weinhandel und Hotellerie zu Beginn meiner Tätigkeit nur wenig Berührungspunkte hatte. Seit mittlerweile 6 Jahren betreibe ich aber beide Geschäftsfelder dank meines starken und hochmotivierten Teams profitabel und erfolgreich! Auf die bisherige Laufbahn zurückblickend kann ich sagen, dass die Bayer Gastronomie mir viel gegeben hat. Aber ich gebe auch gerne zurück.

Kindermann
Die Bayer Gastronomie gibt mir viel. Und ich gebe viel zurück.”
Michael Kindermann